In der Codelandkarte werden ausgewählte Codes wie auf einer Landkarte dargestellt. Je mehr Überschneidungen zwei Codes haben, je ähnlicher sie also im Datenmaterial verwendet wurden, desto näher werden sie beisammen platziert.

Eine Codelandkarte erstellen
Um eine Codelandkarte zu erstellen, wählen Sie im Menüband die Funktion Visual Tools > Codelandkarte.

Das Arbeitsbereich-Fenster der Code Map wird geöffnet und zeigt ein Menüband mit zwei Tabs an: „Start“ und „Darstellung“, siehe unten:


Sie können Codes zu Ihrer Karte hinzufügen, indem Sie im Tab „Start“ auf Codes auswählen klicken.
Es wird ein Dialogfeld angezeigt, in dem Sie auswählen können, welche Codes aufgenommen werden sollen. Sie müssen mindestens drei Codes auswählen.

Nach Klick auf OK öffnet MAXQDA die fertige Landkarte.
- Falls ein im Optionsdialog ausgewählter Code mit gar keinem anderen ausgewählten Code gemeinsam vorkommt, wird er nicht auf der Codelandkarte platziert.
- Es kann sein, dass an einer Position mehrere Codes platziert werden, weil ihre Ähnlichkeit zu anderen Codes identisch ist.
Filterung von Dokumenten für eine zielgerichtete
Um die Beziehungen zwischen Codes für bestimmte Dokumente zu untersuchen, aktivieren Sie die gewünschten Dokumente im Dokumentenfenster. Wählen Sie dann auf „Start“ die Option Nur aktivierte Dokumente, um die Ergebnisse entsprechend anzupassen. Wenn in Ihrem Projekt keine Dokumente aktiviert sind, ist diese Option ausgegraut.
Wie die Ähnlichkeit zwischen Codes gemessen wird
Sie können festlegen, was bei der Auswertung als Ähnlichkeit zwischen zwei Codes gewertet werden soll. Im Menü „Start“ können Sie zwischen drei verschiedenen Arten des Ähnlichkeitsmodus wählen:
- Überschneidung am Segment — Gezählt wird, wie häufig zwei Codes gemeinsam an einem Segment vergeben wurden. Es reicht aus, wenn sich die Codes überlappen, sie müssen nicht 100% den gleichen Bereich abdecken.
- Nähe von Codes im gleichen Dokument — Gezählt wird, wie häufig zwei Codes in einem definierbaren Abstand im gleichen Dokument oder der gleichen Media-Datei vergeben wurden. Den maximalen Abstand können Sie in die Zahlenbox eintragen.
- Vorkommen von Codes im gleichen Dokument — Gezählt wird, in wie vielen Dokumenten zwei Codes vorkommen. Dabei spielt die Position der beiden Codes keine Rolle, sie müssen beide nur mindestens einmal im Dokument vergeben worden sein.
Ein Wechsel des Ähnlichkeitsmodus führt zu einer Neuberechnung der Anzeige.
Was zeigt die Codelandkarte?
Jeder Kreis symbolisiert einen Code, und ist mit dem Namen dieses Codes beschriftet.
Sie können den Mauszeiger über einen Kreis bewegen, um festzustellen, ob es sich um einen Untercode oder einen übergeordneten Code handelt. Wenn ein Kreis einen Untercode darstellt, zeigt die Tooltip die Namen der übergeordneten Codes an, zu denen er gehört.
Die Abstände zwischen zwei Kreise widerspiegeln, wie ähnlich die Codes im Datenmaterial verwendet worden sind. Näher beieinander liegende Kreise deuten auf einen höheren Grad an Ähnlichkeit hin.
Durch die Codelandkarte navigieren
Hinein-/Herauszoomen — Verwenden Sie diese Symbole, um in die Karte zu verkleiner oder vergrößen.
An den Bildschirm anpassen — Klicken Sie auf dieses Symbol, um die Zoomstufe der Karte automatisch anzupassen und sie innerhalb des Zeichenbereichs zu zentrieren, sodass sie den gesamten Bereich einnimmt.
Anpassen der Einstellungen für die Kreisanzeige
Sie können die Anzeigeeinstellungen für die Kreise auf dem Tab „Darstellung“ anpassen:
Codeanzahl — Schaltet die Anzeige der Codehäufigkeit in den analysierten Dokumenten hinter dem Codenamen ein.
Größe relativ zu Anzahl — Je häufiger ein Code verwendet wurde, desto größer wird er dargestellt.
Schrift relativ zu Anzahl — Je häufiger ein Code verwendet wurde, desto größer wird sein Name dargestellt.
Raster — Schaltet ein Raster, wie man es von einer echten Landkarte kennt, ein und aus, um die relativen Abstände zwischen Codes besser einschätzen zu können. Das Raster arbeitet mit einem fest eingestellten Abstand von 100 Pixeln. Abstände lassen sich anhand des Rasters daher nur innerhalb einer Karte vergleichen, nicht zwischen verschiedenen Karten.
Relationen als Linien anzeigen — Wählen Sie, ob Sie Verbindungslinien zwischen den Kreisen hinzufügen möchten. Sie können diese Linien weiter anpassen:
- Angabe der minimal benötigten Häufigkeit zwischen zwei Codes, damit eine Verbindungslinie einbezogen werden kann.
- Entscheidung darüber, ob die Linienstärke die Häufigkeit des Vorkommens von Codes darstellen soll.
- Auswahl, ob die Häufigkeitsnummer entlang jeder Verbindungslinie angezeigt werden soll.
Farbe — Legt fest, wie die Codes eingefärbt werden sollen:s
- Cluster (Kartenposition) —Die Codes werden entsprechend ihrer Gruppenzugehörigkeit eingefärbt. Für die Gruppenbestimmung werden die Positionen der Codes auf der Landkarte berücksichtigt. Die Cluster berücksichtigen nicht die genauen berechneten Distanzen, sondern nur deren Projektion auf die zweidimensionale Fläche. Das bedeutet, das Codes in einer Gruppe zusammengefasst werden können, die im mehrdimensionalen Raum weiter entfernt voneinander liegen. Im Zahlenfeld können Sie die Anzahl der Cluster bestimmen.
- Cluster (Distanzmatrix) (Empfohlene Einstellung) — Empfohlene Einstellung: Die Codes werden entsprechend ihrer Gruppenzugehörigkeit eingefärbt. Für die Gruppenbestimmung werden die berechneten Distanzen zwischen den Codes verwendet. Aufgrund der Darstellung auf einer Fläche können auch nah beieinanderliegende Codes unterschiedlich eingefärbt sein (sofern zwei Codes aus unterschiedlichen Clustern auf der gleichen Kartenposition angezeigt werden, erscheint dort kein Farbpunkt, sondern ein schwarzer Kreis). Im Zahlenfeld können Sie die Anzahl der Cluster bestimmen.
- Codesystem — Die Farbe aus der „Liste der Codes“ wird übernommen.
- Einheitlich — Alle Symbole erhalten die gleiche Farbe.
- Wählen Sie eine Schriftart für die Darstellung, z.B. um die Ausgabe an die Schriftart in Ihrer Publikation anzupassen.
- Fett, Kursiv oder Unterstrichen-Stile den Bezeichnungen nach Bedarf anwenden.
- In der erscheinenden Codelandkarte kann nicht zu anderen Auswertungsvarianten für die Beziehung von Codes umgeschaltet werden. Diese Auswahl wurde bereits im Code-Relations-Browser getroffen.
- Im Code-Relations-Browser eingeklappte Codes werden nicht aggregiert, sondern alle Subcodes werden einzeln berücksichtigt.
Anpassen der Schriftart von Kreisetiketten
Im Tab „Darstellung“ haben Sie die Möglichkeit, die Kreisebezeichnungen anzupassen:
Optionen für den Export einer Codelandkarte
Ansicht in Questions – Themes – Theories einfügen
Im Fenster Questions – Themes – Theories können Sie alle wichtigen Ergebnisse Ihres Projekts sammeln und kommentieren. Klicken
Sie oben rechts auf das Symbol In QTT Arbeitsblatt einfügen, um die aktuelle Ansicht in einem neuen oder vorhandenen
Arbeitsblatt zu speichern.
Fortfahren in MAXMaps
Sie haben die Möglichkeit, mit dem konzeptionellen Mapping-Tool von MAXQDA, MAXMaps, an einer Code-Map weiterzuarbeiten .Nach Klick auf Als Map in MAXMaps speichern, fügt MAXQDA diese Codelandkarte zu MAXMaps hinzu. Die Map können Sie später via Visual Tools > MAXMaps bearbeiten.
Codelandkarte als Bild exportieren
Aktuelle Ansicht in Zwischenablage kopieren — Legt ein Bild mit guter Auflösung in die Zwischenablage, sodass Sie es direkt per Einfügen in einen Bericht oder eine Präsentation integrieren können.
Exportieren — Speichert die Darstellung als Bilddatei im PNG- oder SVG-Format. Wenn Sie als Export-Format Excel (XLSX) wählen, werden in die Exportdatei alle berechneten Werte eingetragen: Ähnlichkeitsmatrix, Distanzmatrix und Koordinaten.
Drucken — Druckt die aktuelle Ansicht Ihrer Codelandkarte.
Codelandkarte aus dem Code-Relations-Browser aufrufen
Wenn Sie den Code-Relations-Browserverwenden, erstellt MAXQDA eine Matrix, aus der Sie das gemeinsame Vorkommen von jeweils zwei Codes ablesen können. Da genau solch eine Auswertung die Grundlage für die Codelandkarte bildet, lässt sich diese auch direkt aus dem Code-Relations-Browser aufrufen.
Klicken Sie hierzu auf das Codelandkarte Icon ganz links:

MAXQDA erstellt daraufhin eine Codelandkarte mit allen Codes, die sowohl in den Spalten als auch in den Zeilen dargestellt werden und die mindestens mit einem anderen dieser Codes gemeinsam vorkommen.
Hinweise zur Berechnung und Darstellung
Für die Positionierung der Codes auf der Fläche wird das Verfahren der klassischen multidimensionalen Skalierung verwendet.
Für diesen Zweck wird zuerst eine Ähnlichkeitsmatrix entsprechend der Darstellung im Code-Relations-Browser berechnet und anschließend in eine Distanzmatrix umgerechnet. Für die Umrechnung werden zunächst die Spaltensummen berechnet, es wird also bei jedem Code geschaut, wie häufig er mit irgendeinem anderen Code zusammen vorkommt. Das Maximum dieser Spaltensummen wird als maximal mögliche Ähnlichkeit definiert. In jeder Zelle wird die Ähnlichkeit zweier Codes von diesem Maximum subtrahiert.
Eine Distanz von 0 bedeutet folglich, dass zwei Codes nur gemeinsam vorkommen, niemals ohne den anderen Code. Eine Distanz entsprechend des Maximums bedeutet, dass diese Codes niemals gemeinsam vorkommen. Bitte beachten Sie, dass durch die Reduktion auf maximal 2 Dimensionen (also auf eine Fläche) und dem damit eingenommene Betrachtungswinkel zwei Codes visuell näher beisammen erscheinen können als es die Distanzmatrix erwarten lässt.
Die Clusterbildung und Einfärbung der Codes erfolgt bei Auswahl der Option Farbe: Cluster (Kartenposition) anhand einer hierarchischen Clusteranalyse der Positionen auf der zweidimensionalen Fläche. Bei Auswahl der Option Farbe: Cluster (Distanzmatrix) erfolgt die Clusterung anhand der zugrundeliegenden Distanzmatrix. Als Clusterverfahren wird Unweighted Average Linkage eingesetzt.
Bei eingeschalteter Option Größe relativ zu Codehäufigkeit wird bei der Bestimmung der Symbolgrößen ähnlich wie bei den Visual Tools Code-Matrix-Browser und Code-Relations-Browser verfahren: MAXQDA bestimmt die kleinste und größte Codehäufigkeit aller dargestellten Codes und teilt dann den Abstand zwischen diesen beiden Werten in sieben gleich große Zahlenbereiche ein. Der kleinste Zahlenbereich erhält das kleinste Symbol und der größte das größte Symbol. Zusätzlich wird berücksichtigt, wie groß der maximale Abstand zwischen den dargestellten Codehäufigkeiten ist. Wenn beispielsweise Codes nur einmal oder zweimal verwendet wurden, ist der Abstand sehr klein und es werden nicht das kleinste und das größte Quadrat verwendet, sondern die beiden kleinsten, um den Unterschied von einer Codierung nicht zu stark zu betonen.
Die folgende Grafik zeigt, welche Symbolgrößen bei welchem Abstand zwischen kleinstem und größtem Wert (Range) verwendet werden. Wenn die kleinste Codehäufigkeit z.B. 5 beträgt und die höchste 8, dann beträgt der Range 8 – 5 = 3. Die Zellen mit Wert 5 bekommen dann das kleinste Symbol aus der Zeile „Range = 3“ zugewiesen, die Zellen mit Wert 8 das größte aus dieser Zeile. Wenn alle visualisierten Zahlenwerte identisch sind, der Range also 0 beträgt, wird immer das kleinste Symbol für alle Werte gezeigt.
