Code-Relations-Browser: Überschneidungen von Codes visualisieren

Der Code-Relations-Browser (CRB) visualisiert, welche Codes sich bei einer Auswahl von Dokumenten wie häufig überschneiden. Aus dieser grafischen Darstellung lässt sich wesentlich besser als aus einer Zahlenmatrix mit einem Blick ablesen, welche Codes miteinander assoziiert sind.

Der CRB ist folgendermaßen aufgebaut: Codes bilden die Spalten und die Zeilen. Die Symbole auf den einzelnen Knotenpunkten geben an, wie viele Segmente sowohl mit dem Code der Zeile als auch mit dem Code der Spalte codiert wurden. Je größer das Symbol, desto mehr Segmente existieren.

Beispiel für die Darstellung des Code-Relations-Browser

Aufgerufen wird der „Code-Relations-Browser“ entweder

  • über das Menüband: Visual Tools > Code-Relations-Browser,
  • mittels der Tastenkombination Strg+Alt+R (Windows) bzw. cmd+option+R (Mac) oder
  • durch Klick auf das Symbol in der „Liste der codierten Segmente“, wobei dann nur die dort gelisteten Codierungen berücksichtigt werden.

Optionen beim Aufruf des Code-Relations-Browsers

Nach dem Aufruf des Code-Relations-Browsers öffnet sich ein Fenster, in dem Sie zahlreiche Optionen für dessen Darstellung treffen können, denn häufig wird man die Darstellung z.B. auf die aktivierten Dokumente beschränken wollen.

Optionen einstellen für die Darstellung des Code-Relations-Browser

Zunächst legen Sie fest, welche Codes in den Zeilen dargestellt werden sollen:

Alle Codes – Es werden alle Codes aus der „Liste der Codes“ in der dort verwendeten Reihenfolge im Code-Relations-Browser gelistet.

Aktivierte Codes – In den Zeilen werden nur die Codes dargestellt, die in der „Liste der Codes“ aktiviert sind.

Eine ähnliche Auswahl ist für die Spalten des Code-Relations-Browser zu treffen, hier besteht jedoch zusätzlich die Option Obercode auswählen. In diesem Fall zeigt MAXQDA Ihnen nach Klick auf OK ein Dialogfenster, in dem Sie beliebig viele Codes der obersten Ebene des Codesystems auswählen können. Im Code-Relations-Browser werden dann in den Spalten diese ausgewählten Obercodes und ihre jeweiligen Subcodes angezeigt.

Unter „Art der Analyse“ stellen Sie ein, welche Relationen MAXQDA auswerten soll:

Überschneidung von Codes – Es werden nur „echte“ Überschneidungen von Codes ausgewertet, das heißt die zwei Codes müssen beide bei ein und demselben Segment codiert worden sein und sich dort überschneiden.

Nähe von Codes – Alternativ kann der Code-Relations-Browser auch auswerten, wie viele Codierungen existieren, bei denen zwei Codes in einem definierten Abstand entfernt voneinander sind. Nach Klick auf OK, können Sie den gewünschten Abstand einstellen:

Wenn nach Nähe mit Abstand 0 gesucht wird, kann MAXQDA möglicherweise mehr Treffer finden als wenn man nach Überschneidungen von Codes sucht. Bei der Funktion „Nähe“ wird nämlich nur überprüft, ob die Codierungen im gleichen Absatz liegen, nicht ob sie am gleichen Segment liegen.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die Nähe-Funktion PDF-Dokumente und Bild-Dokumente ignoriert.

Vorkommen von Codes im gleichen Dokument – Der Code-Relations-Browser zeigt bei dieser Analyseart bei wie vielen Dokumenten zwei Codes gemeinsam vorkommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Codes am gleichen Segment im Dokument vergeben wurden – Hauptsache, sie wurden beide vergeben.

Im unteren Bereich können Sie Auswertung auf bestimmte Dokumente oder codierte Teile von Dokumenten einschränken:

Nur für aktivierte Dokumente – Diese Einstellung dient dazu, die Anzeige im Code-Relations-Browser auf die Dokumente zu beschränken, die in der „Liste der Dokumente“ von Ihnen aktiviert worden sind.

Nur für Segmente folgender Codes – Während die Funktion „Nur für aktivierte Dokumente“ als Filter auf Dokumentebene wirkt, können Sie mit dieser Funktion die Suche nach Coderelationen auf Segmente beschränken. Ziehen Sie Codes aus dem Codesystem mit der Maus in das Feld, wertet MAXQDA nur Relationen von Codierungen aus, die innerhalb der Codierungen mit einem der gelisteten Codes liegen.

Die Symbolleiste im Code-Relations-Browser

Zuoberst im Fenster befindet sich eine Symbolleiste, in der folgende Funktionen verfügbar sind:

Codelandkarte – Öffnet die Codelandkarte, welche die Codes entsprechend ihrer Relationen zueinander auf einer Fläche positioniert. Dabei werden alle Codes berücksichtigt, die sowohl in den Zeilen wie auch in den Spalten vorkommen. Die Codelandkarte wird auf Basis der aktuellen Häufigkeiten im Code-Relations-Browser erstellt. Ob ein Code in der linken Liste eingeklappt ist oder nicht, wird hingegen nicht berücksichtigt.

Interaktive Segmentmatrix – Zeigt die entsprechenden codierten Segmente in einer interaktiven Umgebung. Im Modus „Überschneidung“ wird nur der Überschneidungsbereich der codierten Segmente ausgegeben. Im Modus „Nähe“ werden jeweils die Segmente ausgegeben, die nahe zueinander liegen. Im Modus „Gemeinsames Vorkommen im Dokument“ werden die Segmente ausgegeben, die gemeinsam in einem Dokument vorkommen.

Ohne Codehierarchie – Bei ausgeschalteter Option werden die Codes in der Baumstruktur des Codesystems angezeigt, dabei werden ggf. trotz gesetzter Option „Nur aktivierte Codes“ auch nicht-aktivierte Obercodes inkludiert, um die Baumstruktur zu erhalten. Ist die Option eingeschaltet, werden alle Codes auf einer Ebene angezeigt. Bei gesetzter Option „Nur aktivierte Codes“ sind dann auch nur die aktivierten Codes zu sehen.

Namen in den Spalten: keine, kurze, volle – Einstellung der Spaltenbreiten

Knoten als Quadrate darstellen

Knoten als Kreise darstellen

Knoten als Zahlen darstellen

Heatmap mit Zahlen darstellen.

Treffer pro Dokument nur einmal zählen – Bei gewählter Option zeigt der Code-Relations-Browser die Anzahl der Dokumente, bei denen die ausgewertete Relation vorliegt. Bei eingeklappten Subcodes werden die Häufigkeiten der Subcodes aggregiert. Bei Analyseart „Vorkommen des Codes“ wird diese Option standardmäßig gewählt, aber nicht angezeigt.

Anzeige binarisieren – Ganz gleich wie viele Relationen pro Zelle vorliegen, es wird immer nur angezeigt, ob die ausgewertete Relation vorliegt oder nicht. Die Symbolgröße wird dabei vereinheitlicht. Auch bei eingeklappten Subcodes mit mehreren Relationen wird nur eine Relation „gewertet“.

Summe – Blendet die Summenspalte und -zeile ein und aus

Aktualisieren – Aktualisierung der Darstellung durch Neuaufruf der Funktion

Aktuelle Ansicht in die Zwischenablage kopieren – kopiert die aktuelle Ansicht in die Zwischenablage.

Als Excel-Tabelle öffnen – Anzeige der dargestellten Matrix mit den Häufigkeiten des CRB in Excel.

Exportieren – Exportieren der dargestellten Matrix als Zahlen, also der Anzahl der Relationen pro Zelle im Excel- oder HTML-Format. Auch der Export als Grafikdatei ist hier möglich.

Was ist nun in der Grafik dargestellt?

Die einzelnen Knoten der Matrix symbolisieren durch ihre Größe und durch ihre Farbe, wie viele Relationen die jeweiligen Codes aufweisen. Je größer der Knoten in der entsprechenden Zelle ist, desto mehr Relationen sind im ausgewerteten Datenmaterial vorhanden. Halten Sie den Mauszeiger auf einen Knotenpunkt, erscheint ein kleines Fenster, das über die Codes des Knotenpunkts und die Anzahl ihrer Relationen informiert:

Infofenster über einem Knotenpunkt

Die Reihenfolge, in der die Codes in der Grafik dargestellt werden, richtet sich nach der Reihenfolge in der „Liste der Codes“. Will man also eine andere Reihenfolge erzielen, muss man die Reihenfolge in der „Liste der Codes“ dementsprechend verändern. Sie können die Reihenfolge der Spalten auch durch Klicken und Ziehen des Spaltenkopfes mit der Maus anpassen, beim nächsten Neuaufruf des Code-Relations-Browsers wird jedoch wieder die Reihenfolge aus dem Codesystem übernommen.

Tipp: Sie können eine Spalte jederzeit durch Rechtsklick auf den Spaltenkopf und Auswahl der Funktion Entfernen aus der Darstellung ausblenden.

Wie werden die Symbolgrößen bestimmt?

Wie MAXQDA die Symbolgrößen bestimmt, ist ausführlich im Abschnitt über den Code-Matrix-Browser erläutert.

Zu einem Knoten zugehörige Segmente anzeigen lassen

Die hinter einem Knoten befindlichen codierten Segmente lassen sich sofort einsehen, wenn man auf den Knoten doppelklickt. Die gefundenen Segmente werden daraufhin im Fenster „Liste der codierten Segmente“ präsentiert. Der CRB kann unterdessen geöffnet bleiben, so dass man verschiedene Knoten und ihre Inhalte leicht erkunden kann.

Hinweise: Ein Doppelklick auf einen Knoten, bei dem die Subcodes eingeklappt sind, führt im Modus „Nähe“ dazu, dass die Subcodes automatisch ausgeklappt werden und nur die zwei Codes ausgewertet werden, nicht aber die zuvor eingeklappten Subcodes. Im Analysemodus „Vorkommen von Codes im Dokument“ werden durch Doppelklick auf einen Knotenpunkt alle Dokumente mit Relationen aktiviert und in der „Liste der codierten Segmente“ alle.

Export als Grafikdatei

Das Symbol Exportieren erlaubt es, die aktuelle Darstellung des „Code-Relations-Browsers“ als Datei zu exportieren. Diese Datei kann dann später beispielsweise in eine PowerPoint-Präsentation oder einen Word-Text eingefügt werden.

Durch Klick auf das Icon wird die aktuelle Ansicht in die Zwischenablage kopiert und kann mit Strg+V (Win) oder cmd+V (Mac) direkt in Word, PowerPoint und andere Programme eingefügt werden.

War diese Seite hilfreich?