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MAXQDA unterstützt verschiedene methodologische Ansätze, darunter Grounded Theory. MAXQDA hilft Ihnen Daten zu sammeln, zu organisieren, zu analysieren, zu visualisieren und zu veröffentlichen. Dieser Blog-Artikel stellt Ihnen MAXQDA’s Tools vor, die besonders geeignet sind um eine Grounded Theory-Analyse schnell und einfach mit MAXQDA umzusetzten.

Creating theory based on the data

Was ist die Grounded Theory?

Das zentrale Prinzip der Grounded Theory ist, Theorien zu einem Thema auf Grundlage der gesammelten Daten zu konstruieren. Mit anderen Worten: Durch das Sammeln und Analysieren qualitativer Daten kann der oder die Forschende eine neue Theorie ableiten, die in diesen Daten „geerdet“ ist. Für die Grounded Theory zentral ist also die Erhebung von Daten basierend auf einer Frage, und nicht das Ziel eine Hypothese zu testen.

Die Grundsätze der Grounded Theory wurden 1967 von den Soziologen Barney Glaser und Anselm Strauss in ihrem Buch The Discovery of Grounded Theory formuliert. Die Idee, mit den Daten zu beginnen, um eine Theorie zu entwickeln, stand im Widerspruch zu früheren Methoden, die nahelegten, eine bereits formulierte Theorie mit Daten zu überprüfen.

Grounded Theory ist die Entdeckung der Theorie aus systematisch gewonnenen Daten der SozialforschungGlaser & Strauss, 2009

Bis heute gehört die Grounded Theory zu einer der beliebtesten und am häufigsten verwendeten methodologischen Ansätzen. Dies mag daran liegen, dass die Grounded-Theory-Methodologie und ihre Anwendung „die Sicht auf die Daten auf neue Weise und die Erforschung der eigenen Ideen über die Daten durch frühes analytisches Schreiben“ (Charmaz, 2006) fördern. Außerdem gibt es viele Iterationen des Grounded-Theory-Prozesses, insbesondere wenn es um die Kodierung geht. Dieser Artikel soll daher eher als praktischer Leitfaden für die Datenanalyse mit MAXQDA dienen, denn als methodologische Bewertung der Grounded Theory selbst.

Die Grounded Theory-Analyse mit MAXQDA

Bei der Grounded Theory-Analyse gehen Forschende in der Regel folgendermaßen vor: Sie suchen nach sich wiederholenden Themen, indem sie die Daten gründlich durchgehen; sie codieren die auftauchenden Themen mit Schlüsselwörtern und Phrasen; gruppieren die Codes hierarchisch zu Konzepten; und kategorisieren die Konzepte durch die Identifizierung von Beziehungen. Schließlich werden die durch diesen Prozess entstandenen Kategorien sowie die zwischen ihnen gefundenen Verbindungen als Grundlage für die Entwicklung einer neuen Theorie verwendet.

Die wichtigsten Schritte bei der Verwendung von MAXQDA zur Analyse qualitativer Daten auf der Grundlage der Grounded-Theory-Methodologie sind die so genannten „4 Ks“:

  1. Codierung der Daten,
  2. Anpassen des Code-Systems,
  3. Kategorienbildung mit Creative Coding und
  4. die Konstruktion von Theorien mit MAXMaps.

Diese Schritte erleichtern einen Analyseprozess, der Forschenden die Freiheit gibt, neue Theorien zu entwickeln, anstatt einfach Daten zu sammeln, um zu testen, wie gut eine etablierte Theorie auf die untersuchten sozialen Phänomene anwendbar ist. Die Freiheit, die die Grounded Theory Forschenden gibt, kann jedoch auch eine ihrer größten Herausforderungen sein, wenn sie in die Praxis umgesetzt wird.

Da es keine starre Struktur oder vorgeschriebenen Regeln gibt, müssen die Forschenden ganz auf sich gestellt arbeiten, was oft zu Unsicherheiten darüber führt, wie der Analyseprozess in Gang gesetzt werden soll. Die Grounded-Theory-Forschung, insbesondere wenn sie mit der konstant vergleichenden Methode der Datenanalyse durchgeführt wird, ist „eine arbeitsintensive Aufgabe, die es den Forschenden abverlangt, Zeit in die Prozesse der Analyse und Datenerhebung zu investieren“ (Kolb, 2012).

Wie oben gezeigt, ist der Prozess viel klarer, wenn man eine Software verwendet. Mit MAXQDA können Sie nach Datensegmenten suchen, während Sie die Daten codieren und analytische Ideen haben. So können Sie die Theorie in Echtzeit entwickeln! Wenn Sie noch keine MAXQDA-Lizenz haben, laden Sie sich die kostenlose 14-Tage-Testversion herunter, um loszulegen:

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Schritt 1 der Grounded Theory Analyse mit MAXQDA: Codierung der Daten

Das Codieren ist der erste und zugleich der wichtigste Schritt zwischen der Datenerhebung und der Entwicklung einer validen Theorie aus den Daten. Ein „Code“ ist ein Schlüsselwort oder ein Etikett, das zur Identifizierung des Inhalts eines Datensegments verwendet wird, um es später leichter wiederzufinden.

Codes schaffen Ordnung – denken Sie zum Beispiel an den Stichwortkatalog einer Bibliothek. Kataloge helfen, das richtige Buch zu finden und geben gleichzeitig einen Überblick über die Themen, zu denen die Bibliothek Bücher hat. Wie nützlich ein solcher Katalog ist, hängt natürlich von der Benutzungsfreundlichkeit des Indexsystems und von der Genauigkeit der vergebenen Schlagwörter ab. Das Gleiche gilt für die Codierungsarbeit der Forschenden. Das Zuordnen von Codes zu Textabschnitten, Bildern oder Audio-/Videomaterial in MAXQDA wird als „Codierung“ bezeichnet.

Grounded theory books on shelves in a library

Das Codieren in der Grounded Theory kann in zwei Hauptphasen unterteilt werden:

  1. Zunächst gibt es die erste Phase des „offenen Codierens“. In dieser Phase arbeitet der Forscher eng mit den Daten und versucht, bestimmte Zeilen oder Segmente der Daten zu benennen, indem er neue Codes erstellt. Es ist dabei wichtig, sich einen offenen Geist zu bewahren, um die Anzahl der Codes nicht einzuschränken. Die Kerncodes werden in den nachfolgenden Analysephasen verfeinert.
  2. „Selektives Codieren“  in fortgeschrittenen Phasen des Codierungsprozesses (auch zweite, dritte usw. Codierungsrunden genannt) ist der nächste Schritt. In diesen späteren Phasen des Codierens konzentrieren die Forschenden sich auf die wichtigsten übergeordneten Codes und sortieren die in der ersten Codierphase erstellten untergeordneten Codes. (Siehe Schritte 2 &und 3)
MAXQDA bietet neben der klassischen Codierungstechnik des Drag-and-Drop verschiedene Codierungsmöglichkeiten. So gibt es die Farbcodierung, die ähnlich funktioniert wie das Hervorheben einer Textstelle in einem Buch mit einem farbigen Marker. Das Farbrad von MAXQDA bietet Ihnen unzählige Möglichkeiten, wichtige Datensegmente zu markieren, um sie leichter zu verstehen und im Forschungsbericht visuell ansprechend zu präsentieren.

Da die Codes in den Daten verankert sein sollten, ist eine der beliebtesten Codierungstechniken in der Grounded-Theory-Analyse das so genannte „In-Vivo-Coding“: die Verwendung von Wörtern oder Phrasen, die in den Daten gefunden werden, wie z.B. Interviewtranskripte oder Texte, als Codes.

Grounded theory: Context menu with coding functions for a selected segment.Wählen Sie die Codieroption, die für Sie am besten geeignet ist.

Die In-Vivo-Codierfunktion von MAXQDA ist speziell dafür konzipiert, diese Art der Grounded Theory-basierten Analyse zu erleichtern. Wählen Sie einfach das Wort oder die Wörter aus, die Sie als Code verwenden möchten, und klicken Sie dann auf das Symbol „In-vivo codieren“ in der Symbolleiste des „Dokumenten Browsers“. Das ausgewählte Wort wird dann im Fenster „Codes“ als Code für diesen kurzen Textabschnitt eingefügt. Die verschiedenen Codieroptionen von MAXQDA können auch über das Kontextmenü ausgewählt werden, das sich öffnet, wenn Sie ein Dokumentsegment markieren und die rechte Maustaste drücken.

Schritt 2 der Grounded Theory Analyse mit MAXQDA: Anpassen des Codesystems

In späteren „Codierrunden“ werden die bereits codierten Daten noch einmal mit der oben erwähnten selektiven Codierungstechnik durchgegangen. Sie können nun Codehierarchien erstellen, indem Sie die Codes im MAXQDA-Fenster „Codes“. in „übergeordnete Codes“ und „Untercodes“ sortieren. Auf diese Weise können Sie einen sogenannten „Codebaum“ erstellen und verfeinern, der es Ihnen ermöglicht, Codes mit ähnlichem Inhalt leicht zu identifizieren und in Konzepten zu gruppieren.

Fortgeschrittene Stadien der Codierung mit MAXQDA

MAXQDA unterstützt Sie bei diesem Schritt, indem es Ihnen erlaubt, Ihre Codes automatisch, in einer hierarchischen Struktur zu organisieren, d.h. Sie können mehrere Subcodes erstellen, gefolgt von Subcodes von Subcodes. Das Codesystem wird auch automatisch als Baumstruktur auf dem Bildschirm dargestellt, die Sie in einem separaten Fenster öffnen können, wenn Ihr Codesystem aus einer komplizierte Struktur mit vielen Subcodes besteht.

Diese hierarchische Struktur kann bis zu zehn Ebenen enthalten und die Gesamtzahl der Codes ist unbegrenzt. Die Zahlen in der rechten Spalte des Fensters „Codes“ geben die Anzahl der codierten Segmente an, so dass Sie deren Häufigkeit leicht verfolgen können. Sie können die Unterkategorien auch erweitern oder schließen, indem Sie auf das Pfeilsymbol neben dem Code klicken, wie unten dargestellt:

Screenshot from MAXQDA2020 showing the code system, with arrows for hiding/unhiding codes.Einfaches Anpassen des Codebaums mit MAXQDA.

Schritt 3 der Grounded Theory Analyse mit MAXQDA: Kategorienbildung durch kreatives Codieren

In der Grounded Theory-Analyse werden in der zweiten Hälfte der selektiven Codierphase (bzw. der dritten Codierphase, wie sie von manchen Experten beschrieben wird) Kategorien gebildet, indem ähnliche Konzepte gruppiert werden. Diese Kategorien bilden schließlich die Grundlage für die Struktur der neuen Theorie, da Forschende in der Lage sind, die Verbindungen zwischen den Kategorien theoretisch zu benennen (Schreiber, 2001). Wenn neue Codes generiert, sortiert und in die hierarchische Codestruktur eingeordnet werden, beginnen sich die Beziehungen zwischen den Codes abzuzeichnen.

Die Creative Coding-Funktion von MAXQDA ist das perfekte Werkzeug für diesen Kategorisierungsprozess, da sie den Forschenden eine große Arbeitsfläche zur Verfügung stellt, auf der die Codes frei bewegt und sortiert werden können, um sinnvolle Gruppen zu bilden. Um zu beginnen, klicken Sie einfach auf „Creative Coding“ in der Registerkarte „Codes“ am oberen Rand des Bildschirms, um den Modus „Creative Coding“ zu aktivieren. Auf dem Bildschirm sehen Sie dann den folgenden Arbeitsbereich:

Screenshot from MAXQDA2020 showing the Creative Coding window.Auswählen von Codes für das Creative Coding.

Ziehen Sie die Codes, mit denen Sie arbeiten möchten, aus dem Fenster „Codes“ in den MAXMaps-Arbeitsbereich. Sie können nun die Codes mit der Maus frei gruppieren und organisieren, bei Bedarf neue Parent- und Subcodes erstellen und die Farbe der Codes nach Belieben ändern. MAXQDA stellt Ihnen für all diese Funktionen eine einfach zu bedienende Symbolleiste zur Verfügung, die oberhalb des Arbeitsbereichs erscheint.

Wenn Sie die Organisation Ihrer Codes abgeschlossen haben, beenden Sie das Creative Coding, um die Änderungen in Ihrem Codebaum zu übernehmen. Klicken Sie auf das Symbol „Creative Coding beenden“ oben links im Fenster und wählen Sie dann im Pop-up-Fenster „Ja“.

Schritt 4 der Grounded Theory Analyse mit MAXQDA: Konstruktion der Theorie mit MAXMaps

Nach der Phase des selektiven Codierens sind die theoretischen Zusammenhänge zwischen den Kategorien klarer geworden. Der nächste Schritt in der Grounded Theory ist die Phase des theoretischen Samplings, in der weitere ausgewählte Daten gesammelt werden, um die entstehende Theorie zu entwickeln und die Hauptkategorien, die sie bilden, herauszuarbeiten.

Wir empfehlen, in dieser Phase die MAXMaps-Funktion von MAXQDA zu nutzen, um ein visuelles Diagramm der Theorie zu erstellen. MAXMaps ermöglicht es Ihnen, komplexe Zusammenhänge in den Daten und Beziehungen in der Theorie zu visualisieren, indem Sie Concept Maps erstellen. Diese zeigen, wie die verschiedenen Elemente miteinander in Beziehung stehen.

Sie können entweder mit einer leeren Karte beginnen, in die Sie einfach per Drag & Drop Elemente einfügen können, oder eine der verschiedenen Modellvorlagen in MAXMaps verwenden, um automatisch Verbindungen aus Ihren Daten zu importieren. Wenn Sie z.B. die Verbindungen innerhalb einer bestimmten Kategorie untersuchen möchten, können Sie ein Code-Theorie-Modell verwenden, um die Verbindungen zwischen einem Code, seinen Subcodes und Memos darzustellen, wie hier gezeigt wird:

Screenshot from MAXQDA2020 showing the Code Theory modelCodetheorie-Modell mit Integration von Subcodes auf zwei Ebenen.

Erstellen Sie Tabellen und Arbeitsblätter, um einen besseren Überblick über die Elemente innerhalb eines Projekts zu erhalten und die Quellen Ihrer Daten leicht zu finden. Denn alle in einer Map verwendeten Elemente sind interaktiv, d.h. sie sind mit dem MAXQDA-Projekt verbunden. Mit einem Doppelklick auf das Icon öffnen Sie das Dokument, das codierte Segment oder das Memo. So können Sie die Analyse lesen oder sogar verändern, die Sie zu der Theorie geführt hat, die Sie gerade visualisieren. MAXMaps ist das perfekte Werkzeug, um die Stellen in Ihrer Theorie zu finden, an denen während der theoretischen Sampling-Phase Ihrer Grounded Theory-Analyse weitere Daten benötigt werden. Auch wenn wir hier einige Schritte skizziert und Vorschläge gemacht haben, wie MAXQDA Ihre Forschung unterstützen kann, ist die Grounded Theory-Analyse kein linearer Prozess. In den späteren Phasen des theoretischen Samplings müssen neue Daten gegebenenfalls codiert und einige der bereits entwickelten Kategorien revidiert werden.

The process of grounded theory analysis

Lassen Sie sich nicht entmutigen! Der zyklische Prozess mag anfangs schwer erscheinen, aber mit jeder Runde, in der Sie Ihre Kategorien mit MAXQDA testen und verbessern, wird Ihre Theorie klarer und belastbarer. Denken Sie daran: Wenn Sie es bis hierher geschafft haben, stehen Sie kurz vor dem Ziel, eine neue Theorie zu entwickeln, die die Sichtweise auf Ihr Thema von nun an verändern könnte.

Tipp: Die Wichtigkeit von Memos bei der der Grounded Theory Analyse

Memos sind ein zentraler Bestandteil der Grounded Theory-Analyse. Beim Codieren ist es wichtig, den Fortschritt kritisch zu analysieren, und es ist am besten, diese Gedanken aufzuschreiben. Memos sind der Ort, an dem neue Ideen auf informelle Weise festgehalten werden können. Auch die Gründe für die Schritte, die im Laufe der Forschung unternommen wurden, können hier formell festgehalten werden. Darüber hinaus, und das ist vielleicht das Wichtigste, können sich neue Ideen und Erkenntnisse durch das Schreiben von Memos natürlich entwickeln.

Sie können Ihre Memos so gliedern, wie es Ihnen am besten gefällt. Wir empfehlen jedoch, Überschriften hinzuzufügen und zu erklären, auf welchen Teil der Daten sie sich beziehen. Wenn Sie sich ein paar Minuten mehr Zeit nehmen, um Ihre Memos zu organisieren, werden Sie in den späteren Phasen der Codierung und des Reportings viel Zeit sparen. Zum Glück automatisiert MAXQDA einige Schritte für Sie, so dass Sie Ihre Notizen nicht mehr von Hand schreiben und mit Kärtchen oder Post-its auslegen müssen!

Grounded theory: Table with post-its

Wie man in MAXQDA Memos erstellt

Memos sind ein wesentlicher Bestandteil jedes MAXQDA-Projekts, so wie das Schreiben von Memos ein wesentlicher Bestandteil der Grounded Theory-Forschung ist. Das intuitive Design von MAXQDA erlaubt flexible methodische Vorgehensweisen und unterstützt Sie dabei, in Ihrem Forschungs- und Analyseprozess so kreativ zu sein, wie Sie es wünschen.

Sie können in MAXQDA zwischen verschiedenen Arten von Memos unterscheiden, die in der Folge unterschiedliche Rollen in Ihrer Analyse einnehmen. In MAXQDA können Memos an Dokumente, Dokumentgruppen, Audio- und Videodateien etc. angehängt werden. Memos können auch den Codes selbst zugeordnet werden. Code-Memos enthalten häufig Kategoriendefinitionen und Ankerbeispiele, die die Bedeutung der Kategorien, die Sie im Rahmen der Grounded Theory-Analyse erstellt haben, verdeutlichen und deren Rückbezug zu den Originalzitaten erklären können. Es besteht sogar die Möglichkeit, ein „freies“ Memo zu erstellen, das nur mit dem Projekt verknüpft ist.

Um ein Memo zu erstellen, doppelklicken Sie auf das Memo-Symbol und ein Dialogfenster wird angezeigt. Benennen Sie Ihr Memo und fügen Sie den Text hinzu. Die Felder „Autor“ und „Erstellungsdatum“ werden automatisch ausgefüllt, um Ihnen Zeit zu sparen.

MAXQDA's Memo Dialogue Window.Das Memo-Dialogfenster von MAXQDA.

Memo-Typen

Als Nächstes können Sie Ihrem Memo einen „Typ“ zuweisen, indem Sie eines der 10 von MAXQDA angebotenen Symbole verwenden. Bei der Durchführung einer Grounded Theory-Analyse ist es sehr empfehlenswert, die Memos nach Typen zu sortieren. Theoretische Memos sind der häufigste Memo-Typ in der Grounded Theory-Analyse, weil sie die Ideen der forschenden Person beschreiben, die hinter ihren Analyseaktivitäten stehen.

Forschende „theoretisieren“ anhand der Daten, indem sie Memos schreiben, um die theoretische Bedeutung hinter den Codes und die logischen Beziehungen zwischen den Codes während des Codierungsprozesses zu extrahieren(Glaser, 1998).

In Ihrem MAXQDA-Projekt könnten Sie das Memo-Symbol mit einem „T“ für theoretische Memos verwenden, das Memo-Symbol mit einem „M“ für methodologische Memos, das blaue Symbol für in-vivo generierte Ideen, das rote für Ideen aus früheren Untersuchungen usw. Sie können Ihr Memo-Organisationssystem so anpassen, wie es für Sie am besten geeignet ist.

Wenn Sie mit dem Schreiben eines Memos fertig sind, schließen Sie einfach das Fenster und MAXQDA speichert es automatisch. Außerdem werden die Informationen, die Sie zu einem neuen Memo hinzufügen, in regelmäßigen Abständen von 5 Minuten im geöffneten Memo-Fenster gespeichert. So müssen Sie sich keine Sorgen machen, Ihre Ideen zu verlieren, wenn Sie das Dialogfenster versehentlich schließen.

Übersicht über Memos

Bei den vielen verschiedenen Möglichkeiten und Arten von Memos, die in MAXQDA zur Verfügung stehen, kann es hilfreich sein, einen Überblick über die gesamte Memoarbeit und die Informationen zu haben. Die Memo-Übersicht von MAXQDA wurde speziell für diesen Zweck geschaffen und kann Ihnen beim Schreiben viel Zeit sparen. Der schnellste Weg zur Memoübersicht führt über den Reiter Reports am oberen Bildschirmrand von MAXQDA.

MAXQDA's Overview of Memos Dialogue Window.MAXQDAs Dialogfenster „Übersicht der Memos“.

Es öffnet sich ein neues Dialogfenster mit einer Tabelle, die alle wichtigen Informationen zu Ihren Memos enthält, darunter den Ort des Memos, den Titel, den Autor, die Herkunft und eine Vorschau auf den Inhalt des Memos. Von dort aus können Sie Ihre Arbeit durchsuchen, die Memos nach Spalten filtern, um bestimmte Informationen zu finden, und zu dem gesuchten Memo springen. Noch nie war es so einfach, Ihre Gedanken während des gesamten Prozesses der Grounded Theory-Analyse zu sammeln und anzuzeigen!

Zitierte Literatur

  • Charmaz, K., Constructing Grounded Theory: A Practical Guide Through Qualitative Analysis. — SAGE, 2006.
  • Glaser, B., Doing Grounded Theory: Issues and Discussions. — Sociology Press, 1998.
  • Glaser, B., Strauss, A. The Discovery of Grounded Theory: Strategies for Qualitative Research. — Transaction Publishers, 2009.
  • Kolb, Sharon M., Grounded theory and the constant comparative method: Valid research strategies for educators. – Journal of Emerging Trends in Educational Research and Policy Studies 3.1, 2012 (83).
  • Montgomery, P., Bailey, P. H., Field notes and theoretical memos in grounded theory. – Western Journal of Nursing Research, 2007, 29(1), 65-79.
  • Schreiber, R. S., Stern, P. N., Using grounded theory in nursing. – Springer Publishing Company, 2001.

Entdecken Sie viele weitere Hinweise, Anleitungen und Tipps, um Grounded Theory-Studien mit MAXQDA durchzuführen, im MAXQDA Press Guide

Spotlight Session: Grounded Theory mit MAXQDA

Special thanks to Dr. Timothy C. Guetterman for his editorial contribution to this article!

Editor’s note: this post has been updated from its original version published in November 2018.